Ali Kandaş & Onur Kurtulmuş:
Yakamoz
29. 11. Samstag
19:00 – 19:45
30. 11. Sonntag
19:00 – 19:45
Regie Ali Kandaş & Onur Kurtulmuş
Theater DISK
Karlova 26, Prag 1
Karte
Gespielt: Ali Kandaş, Onur Kurtulmuş
Preisträger – Open Call 2025
Laudatio
Die Inszenierung Yakamoz von Ali Kandaş und Onur Kurtulmuş wurde aus über vierzig Einreichungen für unser diesjähriges Festivalprogramm ausgewählt. Ausschlaggebend war die außergewöhnliche Fähigkeit des Duos, einen gleichermaßen unterhaltsamen wie berührenden Theaterabend zu gestalten, der tiefgreifende Fragen nach Identität und Zugehörigkeit und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft thematisiert.
Kandaş und Kurtulmuş gelingt es, mit beeindruckender Leichtigkeit, Humor, Selbstironie und authentischem Schauspiel eine künstlerische Sprache zu finden, die das Publikum unmittelbar anspricht und emotional berührt.
Bemerkenswert ist auch der kollektive des sog. Devised Theatre, in dem die Mitwirkenden der Inszenierung zugleich auch deren Schöpfer sind.
Yakamoz ist türkisch und beschreibt die Reflexion des Mondlichts auf der Wasseroberfläche. Weder im Deutschen noch im Tschechischen gibt es eine direkte Entsprechung. Das Theaterstück Yakamoz jedoch versteht jeder, jeder kann sich darin einfühlen, lachen und darüber nachdenken.
„Kandaş und Kurtulmuş schreibt man mit Ş. Der Name auf meinem Ausweis ist falsch.“ Zwei Zürcher mit türkischem Migrationshintergrund begeben sich auf eine Reise zwischen zwei (oder gar keinen) Heimaten. In dieser Geschichte zu Identitätsfindung gehen Identitäten verloren. Es werden keine Antworten geliefert, sondern vielleicht einfach mal die richtigen Fragen gestellt. In dieser Welt, wo Rassismus als Makrothema Diskussionsvorherrschaft genießt, Lösungen auf System- oder Gesellschaftsebene gesucht werden, gibt diese Aufführung Raum für die Mikrofragen an das Individuum. Ideale und Ziele sind wichtig, aber die Realität auch. „Verpiss dich zurück in dein Scheißland!" – direkt ins Gesicht gesagt. Und was jetzt?
Mit tschechischer Übertitelung
Foto: © Ben Zurbriggen